Auf dem Bild sieht man Tanja Knopp aus der KeKiz-Jury, Fatma Sen vom Tabula e.V., Havva Idikut und Pavisha Paragmaguru, Ehrenamtliche im Jugendtreff Grevenbroich und Bärbel Bas, die Bundestagspräsidentin.
Bild: NRWSPD

Sarah Philipp und Dörte Schall: „Für uns gilt: Wir lassen kein Kind zurück.“

Auf ihrem Landesparteitag am 26.08. hat die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den ersten KeKiz-Preis der NRWSPD vergeben. Ausgezeichnet wurden der Leiter des Jugendtreffs St. Josef in Grevenbroich, Christoph Bongers, und Fatma Sen, die ehrenamtlich aktiv im Tabula e.V. in Bielefeld ist. Sarah Philipp, Landesvorsitzende der NRWSPD, und die stellvertretende Vorsitzende Dörte Schall äußern sich zum Preis wie folgt:

 Sarah Philipp: „Jedes vierte Kind in Nordrhein-Westfalen lebt in Armut oder ist von Armut bedroht. Damit belegt NRW einen traurigen Spitzenplatz. Doch auch an anderen Stellen ist insbesondere die Bildung der Kinder gefährdet. Es fehlen 300.000 Plätze in der Kita-Betreuung und im Ganztag. An unseren Schulen sind über 13.000 Stellen unbesetzt. Diese Faktoren betreffen besonders die Kinder, die es ohnehin schon nicht leicht haben. Und da sich die schlechteren Startbedingungen immer stärker auf den weiteren Lebensweg auswirken, verlieren wir alle. Für uns als SPD gilt deshalb: Wir lassen kein Kind zurück.

Die heutige Einigung zur Kindergrundsicherung ist ein wichtiger Schritt, um Chancenungleichheit und Kinderarmut zu bekämpfen. Aber wir brauchen zusätzlich gerade im formalen Bildungsbereich eine bessere Aufstellung für die Bildung unserer Kinder. Das heißt: mehr Erzieher*innen, mehr Lehrkräfte und eine bessere finanzielle und technische Ausstattung unserer Schulen. Hier muss die schwarz-grüne Landesregierung endlich aktiv werden und Bildung zur Priorität Nummer eins erklären.“

Dörte Schall: „Neben den politischen Maßnahmen, die dringend ergriffen werden müssen, gibt es auch jetzt schon Menschen und Orte, an denen die mangelnde Chancengleichheit aufgefangen wird. Denn viele Kinder, die es als Erwachsene geschafft haben, hatten in schwierigen Situationen ganz besondere Menschen an ihrer Seite, die an sie geglaubt und sie gefördert haben. In der Kita, in der Schule, im Verein, in der Kunst, beim Sport, im Gesundheitsbetrieb oder in der Nachbarschaft – die Chancen für ein gutes Leben werden an vielen Orten tagtäglich geschaffen.

Wenn wir in NRW also wieder das Ziel ‚Kein Kind zurücklassen‘ in den Blick nehmen, gibt es bereits heute ganz viele Menschen, die dafür die Expertinnen und Experten im Land sind. Wir freuen uns darüber, dass wir am Samstag mit Christoph Bongers und Fatma Sen zwei dieser Menschen auszeichnen konnten. Ihr Engagement ist ein herausragendes Beispiel für die Arbeit, die tagtäglich von tausenden Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen für die Bildungschancen unserer Kinder und Jugendlichen geleistet wird. Ihr Wissen hat mehr Aufmerksamkeit, ihre Arbeit mehr Anerkennung verdient.“

Über 90 Nominierungen sind für den KeKiz-Preis eingegangen. Eine fünfköpfige Jury hat Fatma Sen und Christoph Bongers als Gewinner*innen ausgewählt. Fatma Sen ist erst 24 Jahre alt, engagiert sich aber schon seit vielen Jahren im Tabula e.V. Dieser macht vor allem Angebote zur Hausaufgabenbetreuung und Sprachförderung und setzt sich so für benachteiligte Kinder in Bielefeld ein. Christoph Bongers leitet seit vielen Jahren den Jugendtreff St. Josef in Grevenbroich. Dort werden verschiedenste Angebote von Sport-, zu Koch- und Bastelkursen gemacht. Für Christoph Bongers gilt: jedes Kind darf mitbestimmen.