Der Klassenfeind aus den eigenen Reihen

„Wenn es um das schulpolitische Lieblingskind dieser rot-grünen Landesregierung geht, die so genannte Gemeinschaftsschule, dann verlassen NRW-Schulministerin Löhrmann offenbar alle demokratischen Tugenden. Stattdessen regiert sie durch", erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, zum nun öffentlich bekannt gewordenen „Maulkorb“ für kritische Lehrer. “Dies sei ungeheuerlich“.

Recht so Herr Kaiser, hätte sich nicht gestern unfreiwillig sein eigener Parteifreund und CDU Bürgermeister Dietmar Heß als „der Klassenfeind aus den eigenen Reihen“ geoutet. Hier mutiert die „Peinlichkeit zur Mutprobe“ und eine Gemeinde zum „gefährlichen Pflaster“ für seine Lehrer. Mussten diese sich doch noch vor wenigen Wochen mit ordinären Fröschen vergleichen lassen, haben sie nun widerwillig dem Ruf des Bürgermeisters nach Arnsberg zu folgen.

„Geht gar nicht“, mag man meinen aber vermutlich droht nicht nur den Lehrern sondern auch den Finnentroper Schülern derweil Ungemach. Stand heute gilt es bei der Gemeinschaftsschule eine Kapazitätsgrenze von 100 Schülern zu berücksichtigen. Unter Berücksichtigung von 212 Schulabgängern finden womöglich 30 bis 40 Finnentroper Kinder innerhalb unserer Gemeindegrenzen kein Klassenzimmer sondern sind zwingend gehalten, auf die Nachbarkommunen auszuweichen.

Eine solche Vorstellung wirkt umso aberwitziger, als dass zwei erstklassig geführte Schulen allen unseren Schülern gerne eine qualifizierte Ausbildung geboten hätten! Gleichzeitig bedarf das bis dato in Gänze unbekannte Auswahlverfahren der Nachfrage und öffentlicher Transparenz.

Finnentrop also einmal wieder „mittendrin“ im kommunalpolitischen Karneval!

Eine gute Zeit wünscht Ihr

Herbert J. Weber
SPD Fraktionsvorsitzender