Something is rotten in the state of Denmark

  • Eines vorweg: Die SPD-Fraktion befürwortet die Einführung einer Gemeinschaftsschule und hat auch einstimmig in namentlicher Abstimmung in der letzten Ratssitzung am 26. Oktober für die von Bürgermeister Heß vorgestellte „Perspektivschule“ votiert. Aufgrund der erst im Anschluss bekannt gewordenen Umstände, wie diese Schulform jetzt durchgedrückt werden soll, sind in der SPD-Fraktion Zweifel an der Vorgehensweise der Verwaltung aufgekommen. Und da die SPD Finnentrop keine Politik gegen die Lehrer- und Elternschaft machen wird, können sich politische Positionen auch durchaus ändern.
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    – Das Finnentroper Desaster –

    „Was ist bloß los bzw. faul im Staate Dänemark?“ mag sich nicht nur die Finnentroper Bürgerschaft fragen. Mit erstaunlicher Regelmäßigkeit sorgt die Finnentroper Gemeindeführung fast wöchentlich für Schlagzeilen, die beim Leser nur Kopfschütteln und Verwunderung auslösen und den Zustand einer desaströsen Gesamtsituation der Gemeinde nahelegen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Verantwortlichen die Lage nicht nur nicht mehr im Griff haben, sondern diese auch massiv unterschätzen.

    Da zögert man notwendige Entscheidungen solange hinaus, bis die Zahlungsunfähigkeit der Gemeinde nur noch per Dringlichkeitsbeschluss abgewendet werden kann. Da fällt man Personalentscheidungen, die die Frage nach der Führungsqualität des Entscheiders mehr als notwendig erscheinen lässt. Und zuletzt versucht man innerhalb von nicht mal acht Wochen das Schulsystem ohne vorhandenes eigenes Konzept, ohne ausreichende Einbindung von Eltern und Lehrern auf Basis einer grausigen Informationspolitik auf links zu ziehen.

    Das dies nicht gelingen kann, liegt klar auf der Hand. Die Vorzüge der Gemeinschaftsschule liegen eindeutig in der Zukunft. Diese jedoch jetzt im Hauruckverfahren mit einem pädagogischen Konzept durchzudrücken, welches größtenteils in Ascheberg abgeschrieben und mit der heißen Nadel zusammengestrickt wird, wäre falsch.

    Der Kardinalfehler, welcher in Finnentrop immer und immer wieder gemacht wird ist der, dass man jedes Mal versäumt, vorab die Bürger vernünftig zu informieren und mit auf den Weg zu nehmen. Im Gegenteil, man drückt Entscheidungen gegen den Willen der Betroffenen durch und versucht, Fehlentscheidungen auszusitzen. Paradebeispiel ist hierfür die Mobilfunksendestation am Schulzentrum.

    Die jetzt bekannt gewordene Absetzung des Kämmerers passt in den Reigen der Finnentroper Fehlentscheidungen. Entgegen besseren Wissens hat die Verwaltungsspitze es für nicht notwendig erachtet, die personelle Verstärkung der Kämmerei bei der Einführung des NKF sicherzustellen. Im Gegenteil: Man verwies noch voller Stolz auf die geringen Finnentroper Personalkosten. Jetzt fliegen dem Bürgermeister die Trümmer um die Ohren und der Druck der Aufsichtsbehörden wächst und wächst.

    Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich Finnentrop zur „Problemkommune“ entwickelt und es gilt zu befürchten, dass bei Weiterführung dieser Politik das Desaster noch größer wird.

    Christian Vollmert
    Stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion

  • NKF = Neues Kommunales Finanzmanagement